Wie bist du zu Schagerl gekommen und welche Instrumente sind im Einsatz?

Mit meinen Lechner Trompeten war ich eigentlich immer sehr zufrieden. Besonders mit meiner C-Trompete, Bj.1981. Allerdings waren die beiden Instrumente zu dieser Zeit (1999,2000) schon etwas in die Jahre gekommen und ich fing an, mich um Alternativen in meiner Nähe (zwischen Wien und Linz) umzuschauen. Anfangs versuchte ich mein Glück in der Nähe von Wels bei der Firma Kürner, aber ohne Erfolg. Gleichzeitig entwickelte Hans Gansch mit der Firma Schagerl Trompeten. Hans war immer mein großes Idol in jeglicher Hinsicht, menschlich, bläserisch, stilistisch, tonlich u.s.w. Zu dieser Zeit war ich schon in Wien bei den Symphonikern. Ich konnte einige Schagerl-Instrumente von Kollegen der NÖ Tonkünstler und auch von Studenten probieren, die mir zwar ganz gut gefielen, war aber ehrlicherweise nicht restlos begeistert. Zu diesem Zeitpunkt war ich mit meinen gut zwanzig Jahre alten Lechnertrompeten verwachsen und sehr kritisch mit neuen Instrumenten. Ungefähr zu dieser Zeit gab es in Mank ein Firmenjubiläum mit verschiedenen Konzerten und Hans fragte mich ob ich bei einem Konzert mit einer 10er Besetzung mitspielen möchte. Na sicher! Da bin ich immer gerne dabei! Damit war ich zum ersten Mal in Mank und lernte die beiden Schagerlbrüder kennen. In ihrer Werkstatt konnte ich viele fertige und auch halbfertige Instrumente ausprobieren und verliebte mich auf Anhieb in eine noch rohe W2001 C-Trompete. Zwei Tage später begannen mit den Symphonikern die Proben für eine Europareise, unter anderem mit der 6.Mahler, und seit dem spiele ich auf diesem Instrument. Aus diesem Konzert in Mank ging das Ensemble ABC hervor. Ungefähr ein Jahr später spielten wir irgendwo anders (ich weiß nicht mehr wo) ein Konzert und Hans drückte mir bei der ersten Probe eine B-Trompete in die Hand. Zu dieser Zeit spielte ich noch Lechner-B.  „Ich glaube, die passt perfekt zu dir!“ Er hatte recht! Dieses Instrument ist das einzige, das ich mir nicht selbst aussuchte, es kam einfach zu mir. DANKE HANS!

Wer hat dich in deiner Karriere geprägt?

Wie schon erwähnt natürlich Hans Gansch, aber auch alle, die in erster Linie Musiker und nicht nur Trompetenwahnsinnige sind. Das sind natürlich (Gottseidank!) viele! Meinen Vater und meinen Bruder muss ich da anführen und Papa möge es mir verzeihen: Auch der musikalische Input der Beatles und vieler anderer Popmusiker hat mich glaube ich sehr geprägt.

Dein musikalischer Werdegang?

Rainer Kübelböck wurde 1967 geborgen und erhielt im Alter von neun Jahren seinen ersten Trompetenunterricht bei seinem Vater. Ab 1980 studierte er zunächst am Konservatorium Wien bei Prof. Hermann Schober, später an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst bei Prof. Carole D. Reinhart und zuletzt am Anton Bruckner Konservatorium in Linz bei Prof. Josef Eidenberger.

1985 wurde er als 2. Trompeter im Brucknerorchester Linz engagiert und wechselte 1989 als 1. Trompeter zum Radio Symphonie Orchester Wien. Von 1996 – 2018 war er Solotrompeter der Wiener Symphoniker. Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker spielte er als Solist und Kammermusiker in zahlreichen Ensembles.

2021_RainerKubelbock
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