Seit wann spielst du Schagerl-Trompeten und wie bist du zu Schagerl gekommen?

Mit ungefähr 15 Jahren habe ich im Landesjugendorchester die Schagerl eines Freundes getestet. Ich war sofort begeistert, wie leicht mir das Spielen auf dieser Trompete fiel . Intonation, Ansprache, Klang,..plötzlich gelang mir einiges, womit ich zuvor gekämpft hatte viel leichter. Da war klar: Ich brauche auch eine Schagerl! Kurze Zeit später kaufte ich, mithilfe meines damaligen Lehrers, Tobias Füller, ein gebrauchtes Instrument, Modell D2.

Bald danach lernte ich auf diversen Instrumentenausstellungen Michl Schiller und mit ihm auch neue Schagerl-Modelle kennen. So kaufte ich mir im Studium eine B- und C-Trompete Hörsdorf Heavy, auf welchen ich dann auch meine Probespiele absolvierte.

Welche Instrumente sind im Einsatz?

Inzwischen spiele ich eine „Berlin Heavy“ B-Trompete und meine „Hörsdorf Heavy“ C-Trompete, die mich schon während meines Studiums begleitet hat

Wer hat dich in deiner Karriere geprägt?

Das ist ganz schwer an einzelnen Personen festzumachen. Natürlich habe ich meinen Lehrern viel zu verdanken.

Tobias Füller hat mir große methodische Anstöße gegeben, Klaus Schuhwerk mich gewissenhaft und väterlich zu mentaler Stärke geführt, um ein Probespiel gewinnen und den Beruf des Solotrompeters ausüben zu können. Jürgen Ellensohn hat mir gezeigt wie ich mit großem Ehrgeiz ans Ziel komme und Kurt Nagel half mir dabei, das Trompetenspiel von einer ganz anderen Seite, natürlicher, mit einem klaren Sinn für Stilistik zu betrachten.

Je länger ich über die Frage nachdenke, desto mehr merke ich allerdings, dass ich ohne meinen ersten Lehrer an der Musikschule Bochum, Todor Gaytandjiev, vermutlich den großen Spass am musizieren nicht entdeckt hätte. Ich erinnere mich sehr gut wie „Teddy“ die Musikschule stets mit zwei riesigen Koffern, bis zum Rand gefüllt mit Trompetenliteratur aller Epochen, vorwiegend russischer und slawischer Romantik betrat. Er ist ein hervorragender Pianist, ich spielte während unserer Stunden keinen Ton auf der Trompete ohne, dass er mich am Klavier begleitete.

Lebenlauf

Matthias Kowalczyk, geboren 1988 in Bochum erhielt seinen ersten Trompetenunterricht im Alter von 6 Jahren und war bereits mit 15 Jahren Jungstudent, zunächst an der Robert Schumann-Hochschule in Düsseldorf, anschließend wechselte er an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt in die Klasse von Prof. Klaus Schuhwerk.

Seit 2010 ist Matthias Kowalczyk Solotrompeter im „Frankfurter Opern- und Museumsorchester“, gastiert regelmäßig in renommierten Klangkörpern, darunter die Berliner Philharmoniker, das Bayerische Staatsorchester der Staatsoper München, das NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg, das Deutsche Sinfonie-Orchester Berlin, das WDR Sinfonieorchester Köln und das HR Sinfonieorchester Frankfurt.

Seit 2019 ist er Mitglied im Bayreuther Festspielorchester.

Als Solist trat er unter anderem mit dem „Rundfunkorchester München“, dem „Frankfurter Opern- und Museumsorchester“, sowie dem „Philharmonischen Staatsorchester Mainz“, in welchem er in der Saison 2009/2010 auch Stipendiat war, auf.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit, widmet er sich dem musikalischen Nachwuchs an den Hochschulen für Musik in Mainz und Basel, sowie der Wiesbadener Musikakademie.

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